Da ertappte ich mich im Supermarkt, wie ich die aufziehbare Meerjungfrau aus Plastik begutachtete und überlegte, diese für meine Tochter zu kaufen. Schliesslich waren wir in den Ferien und sie hatte kaum Spielzeug dabei. Es würde sie bestimmt freuen, zumindest für einen kurzen Moment, um dann wieder kaum benutzt wertlos in die Ecke geworfen zu werden… Nein, das wollte ich nicht wieder erleben, also legte ich sie zurück.
Als wir zusammen ein paar sonnige Nachmittagsstunden im Garten verbrachten, begann meine Tochter Naturschätze zu sammeln. Sie betrachtete diese ausgiebig, bevor sie sich entschied die einen auszuwählen und die anderen zurück zu legen. Sie suchte immer eifriger nach den besten Schätzen. Den Plan, was sie damit anstellen wollte, hatte sie bereits: eine Pizza backen. Sie lud mich in ihre Pizzeria ein, worauf ich freudvoll einstieg.
Das fühlte sich nach diesem richtigen, echten, natürlichen Spiel an. Ein so kostbares Geschenk, das ich meiner Tochter am liebsten immer schenken würde. Das funktioniert aber nicht aktiv gesteuert. Die Magie im Spiel entsteht, wenn das Kind selbst das Spiel kreiert.
Also kann ich nur Bedingungen schaffen, die es ermöglichen:
- Ruhe (keine Überreizung, kein/wenig Spielzeug)
- Zeit (keine Hektik, viel Zeit fürs Freispiel, Langeweile zulassen)
- Natur (anregender Ort mit Naturschätzen - kein perfekter Rasen)
Oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass gekaufte Spielzeuge nur für kurze Zeit Interesse weckten. Selten ergab sich daraus ein solch tiefes, intensives Spiel.
Zeit, Aufmerksamkeit und Liebe sind wohl die kostbarsten Dinge, die wir unseren Kindern schenken können. Unbezahlbare Geschenke…
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